Dienstag, 26. August 2008
Steinberg - Kurze Notizen in eigener Sache
Steiner *01.01.1800, wuchs in ärmlichsten Verhältnissen in Siebenbürgen auf. Schon kurz nach der Geburt brachte er sich Lesen, Schreiben und Sprechen bei, da seine Eltern blecherne Androiden waren und Rumänen. In der Hauswirtschaftsschule stets Außenseiter, entwickelte Steiner schnell ein fotografisches Gedächtnis, wurde ein passabler Postkartenmaler und vergaß nie. Vielleicht ein Grund für seine zahlreichen späteren Gewaltverbrechen und einige eventuelle Ritualmorde.
Nachdem er im Alter von neun Jahren einen sprechenden Staubsauger erfunden hatte (und somit das schwierige Verhältnis zu seinem Vater aufgearbeitet hatte), verlieh ihm die Universität von Hermannstadt die Ehrendoktorwürde in Platin und den berühmten Hermannstädter Zinnkrug (ein folkloristischer Wanderpokal der Gelehrten). Statt sich nun einer verheißungsvollen Diplomatenlaufbahn zu widmen, überquerte Steiner zunächst die Alpen mit Hilfe einiger Kriegselefanten und leitete erfolgreich mehrere Schlachten gegen Rom. Danach zog er sich nach Karthago zurück.
Dort erfand Steiner einige vorgeschobene Kriegsgründe und verdiente mit einträglichen Waffengeschäften und Menschenhandel in Zentralafrika ein Vermögen.
Gelangweilt von all dem Leid ging Steiner auf den klammen Kleinbühnen von Paris bei Marcel Marceau in die Lehre und wurde später ein gefeierter Pantomime mit zahlreichen Nachahmern . So ist etwa die "Steiner-Krähe", eine Figur bei der mit beiden Händen pantomimisch die Flügelbewegungen dieses schwarzen Vogels imitiert werden, zu einem Standardgriff der moderne Pantomimik avanciert.
Seine Liebe zur Poesie konnte Steiner endlich mit seinem Hang zu ausschweifenden Racheakten verknüpfen, als er in einer abgerissenen Spelunke in Thekla seinem späteren Skatbruder und Kupferstecher Pittler begegnete. Nachdem sie mit abgebrochenen Bierflaschen aufeinander losgegangen waren, erreichten sie ein Patt und verbrüderten sich schwerverletzt. Fortan zogen sie einige Jahre mit einem morschen Leierkasten durch das Saarland und verdienten ihr täglich Brot als Gaukler, mit dem Dressieren entlaufener Affen und der "Steiner-Krähe".
Nachdem sie es in der beliebten TV-Show "Ein Kessel Buntes" geschafft hatten, den Showmaster Karsten Speck vor laufenden Kameras durch ihren zahmen Koboldmaki Jimmy zu beklauen, wurden sie verhaftet. Im Gefängnis entwickelten die Beiden die Idee, ein Unternehmen zur Produktion von essbaren Campingzelten zu gründen, welche sie nach einem erfolgreichem Ausbruch unter dem Firmennamen "Gold Extra - Import/Export" in die Tat umsetzten. Binnen weniger Wochen waren sie bankrott.
Doch der Misserfolg schweißte sie zusammen, zu einer Person, und unter dem Pseudonym Steinbold Pittelegger verschmolzen sie bald vor den Kameras von Hollywood zu einem gefeierten Actionfilm-Darsteller und späterem Gouverneur. Abseits des Showbusiness sind Steiner und Pittler jedoch bis heute verletzliche, zweifelnde Charaktere geblieben, Menschen wie Sie und ich. Manchmal spielen sie auch mit ihrem weißen Tiger oder machen ein Brimborium um ihr Privatleben.
Beide legen Wert auf die Feststellung, privat strikt getrennte Wege zu gehen.
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